CHIEMGAUSTRASSE

FORSTHUBER & MARTINEK ARCHITEKTEN

Kontext und Architektur

Die Liegenschaft ist eine landwirtschaftliche Restfläche, ein Immissionsstreifen zwischen ausfransendem Stadtrand und der Bahnlinie Salzburg München. Längs der nördlichen Grundstücksgrenze befindet sich ein Retensionsgraben der ÖBB. Die Schallquelle liegt ebenfalls im Norden. Die südliche Bebauungsstruktur besteht aus locker gestreuten Einfamilienhäusern mit Privatgärten. Der geplante Wohnbau stemmt sich mit dem Rücken möglichst knapp an die Schallquelle und knickt an der westlichen Grundstücksgrenze leicht nach Süden. Im Knickpunkt ist eine öffentliche bzw. halböffentliche Durchwegungszone mit Gemeinschaftsbereichen für den Wohnbau geplant. Das geforderte Grünland (1000m2). liegt geschützt im Süden und vergrößert den Freiraum des Wohnbaus und erhöht die gegenseitige Distanz zwischen Bestandsbauten und Neubau. Die Nordseite wird durch drei herausgesetzte Treppenhäuser gegliedert.

Eine harte Seite zur Bahn und eine weiche Seite zum geschützten Freiraum in einer linear differenzierten und gegliederten, dreigeschossigen Baustruktur sind die wesentlichen architektonischen Merkmale. Der schmale Baukörper entwickelt sich aus den Wohnungsgrundrissen, die auf eine Schallquelle unmittelbar von innen heraus reagieren. Die Dreispännererschließung mit Treppenaus und Lift erschließt jeweils neun Wohnungen. Die Wohnungen haben nur Nebenräume zur Bahn und alle Wohn- und Schlafräume auf der geschützten Südseite. Die Freiräume der Wohnungen sind bewusst großzügig und möglichst uneinsichtig geplant. Es sind 27 Wohnungen mit einem Bruttonettoverhältnis von 0,75% vorgesehen.
Vom öffentlichen Fuß- und Radweg führt eine Brücke über den Retensionsgraben zu einem gedeckten Fahrradabstellplatz mit darüber befindlichem Wäschetrockenplatz im Bauwerksknick und weiters zu einem Spielfloß und dem Spielplatz im Obstgaren. Die Zusammenlegung des Grünlandes mit den Freiflächen des Wohnbaus dehnt den öffentlichen Freiraum maximal. Ein Obstgarten in einer Wiesenfläche soll differenziert weiter entwickelt werden.

Bauherr _ Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft „Salzburg“, Salzburg