MOVING HOUSE

FORSTHUBER & MARTINEK ARCHITEKTEN

Moving House

UNIVERSITÄT MOZARTEUM SALZBURG _ MEHRTÄGIGE INTERVENTION AM HANUSCHPLATZ SALZBURG

Besetzen eines städtebaulichen Orts der Leere durch temporäre, verwandelbare Raumkonstruktionen, um kulturelle und soziale Interaktionen zu ermöglichen. Moving House erschließt sich durch die Transparanz, die Leichtigkeit der räumlichen Strukturen, durch die Wandelbarkeit des Raumes in sich und in Beziehung zur Stadt. Ziel war die Vermittlung von Lebensprozessen in Form von architektonischen und künstlerischen Aktionen und das Besetzen des Ortes mit denkbaren Lebensvollzügen. Die temporären Füllstoffe auf der Verkehrsinsel waren neben dem täglichen auf- und umgebauten Moving House die Satelitten „Badehaus, Friseur, Schuhputzer“ sowie verschiedene Performances und Konzerte. Die Transparenz der Räume wurde zur Metapher für durchsichtige Lebens- und Kunstabläufe. Moving House reagiert durch die beweglichen Bauelemente auf Luftströmungen. Es hat keine Richtung, kein Vorne und kein Hinten. Es reagierte auf die Strömung der Kultur und den Fluss der sozialen Interaktionen. Das Fehlen von ambivalenten Räumen, die wie ein Filter oder wie Tentakel vor dem massigen Stadtkörper arbeiten, ist mit verantwortlich für das gegenwärtige wirtschaftliche Sterben der Salzburger Altstadt. Ohne neue Raumkonzepte ist die Altstadt jedoch dem Verfall preigegeben. Die neuen Denkräume müssen zwangsläufig die bekannten Begriffe der funktionalistischen Architektur verlassen. Die angedachten Räume müssen ähnlich transparent und immateriell sein wie der Freiraum der Gedankenwelt, in der sie entstehen. Die Füllung der Leere ist nicht die gebaute Masse, sondern der Fluss der vermittelnden Räume und der Menschen, die diese Zwischenräume besetzen. Am Hanuschplatz galt es sich auf die Widersprüchlichkeit von Gegensätzen einzulassen und die Kulturen der geistigen Interaktion endlich zuzulassen. Dafür ist „Moving House“ ein Symbol.